Einhaltung der Hygieneregeln in Corona-Zeiten
Wiesbaden, 16.12.2020 Mitteilung der Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (Auszug)
- aktualisierten Handlungsempfehlungen aus Hesser zum Umgang mit kundeneigenen Behältnissen auch in Zeiten der Corona-Pandemie
- Hessenweit gibt es mehr als 100 Unternehmen mit rund 850 Filialen der Initiative „BecherBonus“ angeschlossen sind.
- Einweghandschuhe und Mund-Nasen-Bedeckungen nicht achtlos in die Umwelt zu werfen. Diese gehören im Gegensatz zu Verpackungen unbedingt in den Restmüll.
Steigende Abfallmengen wegen Corona
10.12.2020, Waltraud Galaske, Müllkonzept
Die Natur hat in den Corona-Lockdowns eine Verschnaufpause einlegen können, es gab zeitweise weniger Autoverkehr, am Himmel sind weniger Kondensstreifen zu sehen und es gibt mehr Radfahrer/innen. Sogar mehr Vogelgezwitscher war zu hören.
Weniger schön war und ist aber, dass aus Hygienegründen auch mehr Einwegartikel anfielen. Die Krise hat uns gezeigt, dass in vielen Bereichen die Abfallflut in den Privathaushalten wieder anstieg:
- Es wird mehr eingekauft und Essen selber zubereitet.
- Es wurde und wird noch mehr online bestellt.
- Die Abholung bzw. Lieferung von Essen erfolgt meist in Einweg-Plastikverpackungen.
- To-Go-Geschirr nimmt zu, so dass die öffentlichen Mülleimer in der Innenstadt und den Grünanlagen überlaufen.
Gerade jetzt ist die Gelegenheit, unsere Gewohnheiten zu hinterfragen und zumindest in kleinen Schritten umzudenken. Die Einweg-Mentalität und eine mangelnde Abfalltrennung dürfen sich jedoch nicht in die Zukunft fortsetzen.
Müllvermeidung ist in jeder Lebenssituation mögliche: im Haushalt, im Büro oder Betrieb, in der Schule oder unterwegs. Wir haben es selbst in der Hand!
Es ist weiterhin möglich, dort wo es angeboten wird (Marktstände, Gemüsehändler, Supermärkte), Obst und Gemüse offen einzukaufen. Es ist erfreulich, dass einige Läden in Fürth zum Befüllen mitgebrachte Behälter akzeptieren.
Leider ist es nicht allgemein bekannt wo das möglich ist und einige Bemühungen scheitern derzeit an den Vorschriften bei manchem Einkauf von Back- und Wurstwaren sowie an den Frische-Theken in Supermärkten.
Deshalb braucht es eine breitangelegte Öffentlichkeitsaktion!
Viele haben dazu beigetragen, dass das Leben weitergehen konnte (Danke an Müllabfuhr, Pflegepersonal, Verkäuferinnen, ...)
Corona bringt die Abfalltrennung durcheinander
Würzburg: Abfall-Notstand seit 20.März: Papiertonnen und Biomülltonnen wurden nicht mehr geleert. Papier und Karton soll zuhause gestapelt werden. Sie werden nur punktuell abgeholt. Alles andere, auch Biomüll, muss in die nun viel zu kleine schwarze Tonne gequetscht werden. Um das Infektionsrisiko der Mitarbeiter bei der Müllabfuhr zu senken, wurden Freischichten eingeplant. Erste Proteste sind schon eingegangen.
Nürnberg: 3 Teams von der Müllabfuhr sind als Reserve nach Hause geschickt worden. Biomüll wird statt wöchentlich nun 14-tägig abgeholt. Aber viele Leute die Corona-bedingt daheim sitzen, produzieren mehr Müll und entrümpeln die Wohnung. Dass die Abgabe bei den sechs Wertstoffhöfe bald eingeschränkt werden, ist abzusehen. Auch die Gartenabfall-Entsorgung sind stark reglementiert. Gelbe Tonne läuft über einen privaten Abholer, Papierverwertung könnte noch problematisch werden. Der Flaschenhals ist die Müllverbrennungsanlage! Würde in der Anlage eine Schicht krankheitsbedingt ausfallen, steht die Entsorgung von Nürnberg und Umgebung mit dem Rücken zur Wand.
Laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gilt u.a.:
"....Für alle privaten Haushalte in Deutschland, in denen keine infizierte Personen oder begründete Verdachtsfälle von COVID-19 leben, gilt weiterhin uneingeschränkt das Gebot der Abfalltrennung. Für sie ändert sich bei der gewohnten Abfallentsorgung nichts"
(Anmerkung vom Müllkonzept - wenn die Kommunen das nicht mehr stemmen können sind pfiffige Lösungen angesagt!)
Bürgeraktion sieht die getrennte Wertstofferfassung in Gefahr
Die Delegierten der Bürgeraktion "DAS BESSERE MÜLLKONZEPT" in Bayern legen bei ihrer Versammlung in Nürnberg besonderen Wert auf sortenreine Erfassung von Wertstoffen, denn dies ist die beste Gewähr für eine stoffliche Verwertung.
Das neue Wertstoffgesetz in der vorliegenden Form, könnte die Kommunen bei der Wertstofferfassung und deren Eigenvermarktung behindern .
Probleme sieht die langjährige Vorsitzende Waltraud Galaske aus Fürth, da rentable Wertstoffsammlungen (z.B. Metalle), für die jetzt die Kommunen zuständig sind, dann in die Zuständigkeit der privatrechtlichen "Systeme" übergehen. Galaske fordert deshalb, dass die Verantwortung der gesamten Wertstoffsammlung bei den Kommunen bleiben solle. Im Entwurf ist lediglich vorgesehen, dass sich die dann zuständigen „Systeme“ lediglich mit den Kommunen abzustimmen haben.
Müllverbrennungsanlagen den Abfall wegnehmen
Um weniger Abfälle zu verbrennen, soll auch für mehr Verwertung von Bioabfällen durch Kompostierung oder Biogaserzeugung geworben werden. In den Kommunen ist eine Biomüllsammlung durch das Kreislaufwirtschaftsgesetz des Bundes eigentlich ab 2015 Pflicht. „In Bayern gibt es noch viel Nachholbedarf, denn 15 Kommunen haben noch keine Biomüllerfassung und bei noch mehr Kommunen ist die Erfassung nicht flächendeckend oder noch unvollständig umgesetzt“, so Galaske.