Schwandorf plant eigene Klärschlammverbrennung

2.8.24 Schwandorf, Waltraud Galaske

Bei der Verbandsversammlung des ZMS am 18.7.2024 wurde über Planungen abgestimmt, falls die Mono-Klärschlamm-verbrennung in Straubing bis zum Herbst 2024 keine Genehmigung erhält. Einstimmig hat man sich für eine Klärschlamm-Monoverbrennung bei der Schwandorfer MVA, gleich neben der Klärschlamm-Trocknung entschieden.
Die Forderung des BUND Naturschutz und einer Straubinger Bürgergruppe, dass die Verwertung von Phosphor besser durch weniger klimabelastende Verfahren statt aus der Verbrennungs-Asche gewonnen werden solle, wurde nicht berücksichtigt. 
 
Wie es soweit kommen konnte.

Die Bayernwerk Natur will sich seit ca. 2022 aus finanziellen Gründen aus der Planungs- und Betreibergesellschaft der großen Klärschlammverbrennung in Straubing herausziehen, denn die Kosten der Anlagentechnik laufen aus dem Ruder. Der Zweckverband Schwandorf ZTKS soll dessen Anteile übernehmen.
Die große Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage in Straubing wurde von der Regierung von Niederbayern im Jahr 2022 genehmigt. Aber ein Anwohner und der BUND Naturschutz klagen dagegen. Inzwischen ist die Aufhebeung der Genehmigung zuletzt im Januar 2024 gerichtlich bestätigt worden.
Die Entscheidung des Schwandorfer Zweckverbands bei der Straubinger Anlage einzusteigen wurde stetig verschoben.
Aus der Presse war immer wieder zu entnehmen, dass die Schwandorfer auch andere Möglichkeiten der Klärschlammverwertung im eigenen Zweckverband sehen.
 

Aktiventreff in Schwandorf

6.8.2022 Beim Treffen mit Aktiven aus den Bereichen Oberpfalz und Niederbayern wurde aufgezeigt, dass in der Müllverbrennung Schwandorf immer noch zu viele Wertstoffe verbrannt werden. In einigen Kommunen mangelt es an der Trennung des Bioabfalls aus dem Restmüll. Im Zuge der Klimaveränderung und der Gasknappheit gibt es für den feuchten Biomüll eine effektivere Nutzung in Vergärungsanlagen mit Gaseinspeisung, so Vorstandsmitglied Josef Metzger.
Es wird kritisiert, dass beim Umbau der Müllverbrennung Schwandorf auch eine Kapazitätserhöhung eingeplant ist.
Weiterhin wird die Forderung nach einer CO2-Abgabe für die Müllverbrennung aus einem Verbändepapier begrüßt, denn es landet noch viel erdölbasiertes Plastik in der Verbrennung.

Hier unsere Pressemitteilung
Tagesordnung zur Infoveranstaltung in Schwandorf/ Fronberg am 6.8.2022


Foto: Müllkonzept (c) 2022: Im Bild von links: Josef Metzger, Rudi Sommer, Wolfgang Nowak, Yasmin Hopp, Petra Filbeck, Waltraud Galaske, Hedwig Borgmann, Heike Winzig, Hannes Hüttinger (Es sind nicht alle Teilnehmenden im Bild)

PROTESTE IN SCHWANDORF ERFOLGREICH
Kein "freigemessener" Abfall mehr aus AKW Grafenrheinfeld.

4.12.2020 Schwandorf: 50 Demonstrantinnen vor der Oberpfalzhalle protestierten zu Beginn der Zweckverbandssitzung gegen die Mitverbrennung von "freigemessenem" Abfall aus Atomkraftwerken. Zudem erhielten die Zweckverbandsrätinnen vorab Protestschreiben. Es gab eine bayernweite Pressekampagne, u.a. auch vom BUND Naturschutz. Der "freigemessene" Abfall aus dem Atomkraftwerk Grafenrheinfeld wird ab 2021 nicht mehr angenommen. Die Verbrennung von Abfällen aus Isar 1 und 2 geht aber weiter, mit der Begründung, dass er aus dem Zweckverbandsgebiet kommt.

 
11.11.2020 Vom Bündniss für Atomausstieg und erneuerbaren Energien Regensburg
Beim Rückbau von Atomkraftwerken fallen hoch-, mittel- und schwach radioaktive Materialien an.
Der Anteil, der unter eine Freimessungsgrenze fällt, darf seit 2001 per Strahlenschutzverordnung als gewöhnlicher Gewerbeabfall deponiert oder verbrannt werden.
Wird „freigemessener“ Abfall in einer Müllverbrennungsanlage „entsorgt“, so darf die Nachbarschft nicht radioaktiv belastet werden. Dazu muss vor Allem die Emission durch kontinuierliche Messung am Schornstein ermittelt werden.


 
Heft 2/2000
Die Bürgeraktion DAS BESSERE MÜLLKONZEPT hat schon im Jahr 2000 gegen die Freigabe von Abfällen aus Atomkraftwerken protestiert.
 
Dazu siehe unser Heft 2/2000 Nr. 46
  • Novellierung der Strahlenschutzverordnung
  • Die radioaktive Verseuchung der Umwelt wird legalisiert
  • Erfolgreicher Bürgerentscheid gegen Atommüllkippe
 

In der Müllverbrennung verbrennt der Klimaschutz

Waltraud Galaske, 26.06.2019

In Bayern arbeiten viele Müllverbrennungsanlagen an der Kapazitätsgrenze.
Wie kann das gehen, wenn die Restmüllmengen rückläufig sind und mehr Wertstoffe getrennt erfasst werden?
Neben dem Hausmüll werden in den Müllverbrennungsanlagen "Reststoffe zur thermischen Verwertung" mitverbrannt. Diese setzten sich meist aus gut brennbaren Stoffen wie Plastik und Papier zusammen.

DAS BESSERE MÜLLKONZEPT wendet sich entschieden gegen eine anteilige Bilanzierung als Erneuerbare Energie  bei den Müllverbrennungsanlagen, weil biogene Anteile mitverbrannt werden. Die Energie und auch die Rohstoffe aus Papier, Holz und Bioabfällen wären bei einer stofflichen Verwertung viel besser genutzt.
Im Input zur Müllverbrennung finden sich neben den biogenen Bestandteilen noch viele an sich verwertbare Kunststoffe, deren stoffliche Nutzung  viel mehr Energie sparen würde als bei der Verbrennung genutzt wird.

Die Müllverbrennung ist ein Zeichen für einen schnellen Müllerzeugung und damit für eine beschleunigte Freisetzung von Klimagasen.

DAS BESSERE MÜLLKONZEPT
setzt sich auch im Sinne des Klimaschutzes dafür ein:

- für Müllvermeidung - gegen Einweg
- für Weiterverwendung - gegen Wegwerfmentalität
- für sortenreine Verpackungen - gegen Materialverbunde
- für Trennung der Wertstoffe - gegen gemischte Sammlungen
- für stoffliche Verwertung - gegen Mischmüllverbrennung
- für mehr Biomüllvergärung - statt Verbrennung

Müllverbrennung behindert Wertstofftrennung

Die Bürgeraktion DAS BESSERE MÜLLKONZEPT BAYERN unterstützt die Kritik der internationalen Vereinigung GAIA gegen zu hohe Kapazität bei Müllverbrennungsanlagen in Deutschland.

In einer Pressemitteilung der Bürgeraktion DAS BESSERE MÜLLKONZEPT wird besonders auf die Situation in Bayern eingegangen, denn auch hier wächst der Druck auf Ausweitung der Verbrennungskapazität und ein Beispiel dafür ist die Müllverbrennungsanlage in Schwandorf.

So könnte z.B. der ostbayerische Abfallzweckverband ZMS die hohen Verbrennungsraten (im Jahr 2011: 445.000 Jahrestonnen) in der Müllverbrennung Schwandorf drosseln, wenn die Biomüllsammlung ausgeweitet werden würde und für die Anlieferung von Gewerbemüll eine bessere Vortrennung gefordert werden würde.

In Bayern besteht derzeit eine Müllverbrennungskapazität von ca. 3,2 Mio.Tonnen pro Jahr. Davon kommen aber nur max. 2,7 Mio.Tonnen Restmüll pro Jahr aus Bayern, die Differenz wird mit Gewerbeabfällen zur thermischen Verwertung aufgefüllt.
Gäbe es mehr Abfallvermeidung und würde die Abfalltrennung besser durchgeführt werden, so bliebe nur noch die Hälfte des Restmülls übrig für die Verbrennung. Dann könnten einige Müllverbrennungsanlagen ausgeschaltet werden.

DAS BESSERE MÜLLKONZEPT in Bayern hat in den letzten 25 Jahren zusammen mit Bürger-initiatven vor Ort das Entstehen von neuen Müllverbrennungsanlagen erfolgreich bekämpft, so dass nicht noch mehr Kapazität aufgebaut werden konnte. Damit wurden den normalen Haushalten viel Gebühren erspart, für Anlagen und für Kapazität, die letztendlich nicht benötigt wurden.

Waltraud Galaske, 25.1.2013

Die GAIA Pressemitteilung in Englisch ist unter folgendem Link zu finden:
http://www.no-burn.org/press-release-more-incineration-than-trash-to-burn-threatens-recycling-in-europe-1

Die deutsche Presseerklärung finden Sie hier

Die GAIA ist eine internationale Vereinigung mit dem Ziel, Müllverbrennung zu verhindern und sichere, nachhaltige und gerechte Alternativen zu fördern.
In Deutschland hat die Vereinigung Kontakte zu Aktiven u.a. in der Bürgeraktion DAS BESSERE MÜLLKONZEPT.

Müllzweckverband Schwandorf (ZMS)
verfeuert mehr Müll als vertraglich geregelt

10.11.2012 Schwandorf (Johann Meindorfer)
Bioabfälle und Wertstoffe dürfen nicht länger verbrannt werden
 
Bei einem Treffen in Schwandorf fordert der BN-Landesarbeitskreis Abfall und Kreislaufwirtschaft, dass eine getrennte Biomüllerfassung in allen bayerischen Kommunen eingeführt wird.
Besonders auffällig ist, dass gerade Mitglieder im Zweckverband Müllverwertung Schwandorf oft keine getrennte Biomüllerfassung durchführen. Dies ist z.B. den Landkreisen Tirschenreuth, Neustadt/Waldnaab, Schwandorf, Regensburg und der Stadt Regensburg anzukreiden. 

Der Arbeitskreis weist darauf hin, dass in der Schwandorfer Müllverbrennung noch ein hoher Anteil an nassem Biomüll landet und damit der vertraglich festgelegte Jahresdurchsatz ständig überschritten wird. Bayernweit würden bei konsequenter Bioabfall-Verwertung ganze Ofenlinien in Müllverbrennungsanlagen überflüssig.

Eine weitere Entlastung für die Müllverbrennung wäre, wenn kein unsortierter  Gewerbemüll mehr angeliefert werden darf. Denn damit gelangen erhebliche Mengen an Kunststoffabfällen in die Verbrennung. Eine bessere Energienutzung wäre aber bei einer stofflichen Verwertung zu erzielen. 
 

Biomüllerfassung noch vor 2015 angehen!

14.11.2012 Waltraud Galaske (BMK)
 
Im Zweckverband geht man die Einführung der Biomülltrennung erst ab 2015 an, wenn dies dann gesetzlich notwendig ist. Dies ist zu begrüßen - aber es wäre aber wünschenswert früher damit anzufangen!


Müllmengenbegrenzung bestätigt

1.5.2012 Bruck "Die Vernunft hat gesiegt!" so hat Kreisrat Rudi Sommer die Abstimmung im Kreistag von Schwandorf kommentiert. Mit 27 zu 25 Stimmen lehnte der Kreistag in der Sitzung am 16.4.2012 das vorgelegte Vertragswerk des ZMS mit erhöhten Verbrennungsraten ab. Die Einhaltung von 390.000 Jahrestonnen können nun eingeklagt werden. 

Es werde, so Sommer, nur deshalb so eine hohe Müllmenge bilanziert, weil die Wertstofferfassung zu beanstanden ist. Es gibt kaum Biomüllerfassung und der Wertstoffanteil im Gewerbemüll müsse hinterfragt werden.
Zur Einhaltung der Verbrennungsmenge soll eine vorläufige Verfügung erwirkt werden und der Vertrag solle um ein Bußgeld ergänzt werden.

Vollständige Mitteilung siehe: http://gruene-schwandorf.de/home.html?tx_ttnews%5BbackPid%5D=8&tx_ttnews%5Btt_news%5D=41&cHash=af080dff2e13fe82c007b85afdf07f78

Bürgerinitiativen gegen mehr Müllverbrennung in Schwandorf

DAS BESSERE MÜLLKONZEPT spricht sich, ebenso wie Schwandorfer BürgerInnen, gegen mehr Verbrennung in der Müllverbrennungsanlage Schwandorf aus. In Zeiten von Rohstoffverknappung ist dies das falsche Signal!
Im Müllzweckverband Schwandorf sind noch viele Wertstoffe im Abfall, zudem werden zusätzlich Gewerbeabfälle angenommen. Von Seiten des Zweckverbandes wird argumentiert, dass noch mehr Wärmeauskopplung für das benachbarte Aluminiumwerk notwendig ist.
Hier wird die Energiefrage zu einseitig betrachtet! Denn durch eine verbesserte Mülltrennung mit getrennter Wertstofferfassung kann viel mehr Energie eingespart werden.

24.Februar 2011  Waltraud Galaske

Neues Energiekonzept bei Nabaltec

Schwandorf: Die Energieversorgung der Nabaltec AG sei derzeit durch das Müllkraftwerk voll sichergestellt. Aufgrund der weltweiten Nachfragekrise sei auch bei Nabaltec in Schwandorf die Produktionsmenge reduziert worden. Nach Ablehnung der Müllmengenerhöhung werde die Nabaltec AG nun gemeinsam mit Partnern ein neues Energiekonzept erarbeiten. Eine Option sei auch die Errichtung eines eigenen Braunkohle-staub-Kraftwerkes, das nach Erholung der Weltwirtschaft und unter Vollauslastung der vorhan-denen und geplanten Produktionsanlagen den langfristigen Energiebedarf garantiere.

(30.7.2009) www.oberpfalznetz.de Auszug (ch)

Weitere Informationen