Europa und die Welt

Ist die Europäische Woche der Abfallvermeidung Ende November ein Gegengewicht zum "Black Friday"?

24.11.2023 BMK Waltraud Galaske

Ein möglichst geschlossener Kreislauf mit "Abfallvermeidung - Wertstofftrennung - Verwertung - Nutzung von Recyclingprodukten" kann Rohstoffe und Energie einsparen und damit die Klimabelastung reduzieren. Dabei kann die Abfallvermeidung den höchsten Beitrag leisten. Fällt aber noch Abfall an, dann sollte eine Trennung so erfolgen, dass für die Wertstoffe eine effektive Verwertung folgen kann. Das heisst aber auch, dass beim Einschlagen eines uneffektiven Weges viel Energie aber auch viele Wertstoffe verloren gehen. Wenn von einer thermischen Verwertung gesprochen wird, gehen die Stoffe verloren, CO2 wird freigesetzt und die Energie wird schlecht genutzt.
 
Ende November läuft mit dem "Black Friday" eine riesige Werbekampagne gegen die Abfallvermeidung. Sonderangebote sollen zum Kauf von eigentlich unnötigen Artikeln anregen. Die Öffentlichkeitsarbeit der Umweltgruppen ist dagegen ein zartes Pflänzchen. Wir werben für Mehrweg statt Einweg bei Getränken, Milchprodukten und To-Go-Geschirr.
 
"Hallo", frage ich, "hört hier jemand zu?"
 
Eine Reduzierung des Konsums und der Verpackungen kann das Klima retten. Doch dazu brauchen wir mehr Mitmacher*innen. Da das nicht freiwillig klappt, fehlen anscheinend die Anreize. Wie wärs mit einem Umweltkonto fürs Vermeiden, Reparieren, Tauschen, Verschenken, Verwenden von Gebrauchten oder Recyclingprodukten?
 

Europäische Woche der Abfallvermeidung 2023

Waltraud Galaske Aktivitäten für Müll und Umwelt e.V. Fürth
 
Müll und Umwelt hat im November 2023 einige Fürther Supermärkte gecheckt. Ergebnis war, preislich sind vergleichbare Produkte in Mehrwegverpackungen nicht imer teuerer.
 
„Clever verpacken - Lösungen gegen die Verpackungsflut“
Der Verein plädiert für Mehrweg- statt Einwegverpackungen
Mehrwegflaschen und -gläser aus der Region sind laut Umweltbundesamt die umweltfreundlichste Verpackung. Damit werden Rohstoffe und Energie eingespart.
Der Anteil an Mehrweg im Getränkebereich hat sich von früher 70% bis zum Jahr 2020 auf ca. 43 % reduziert. Vorteile der Mehrwegflaschen sind, sie können nach der Rückgabe mehrmals – bis zu 50 mal – befüllt werden, während Flaschen oder Dosen mit EinwegPfand nur einmal genutzt werden.

Durch den hohen Anteil an Einwegverpackungen fielen in Deutschland im Jahr 2020 pro Einwohner 226 kg an.
 
Pressemitteilung siehe hier
 

Europäische Woche der Abfallvermeidung 2022

Auszeichnung für das Babylon Kino und Kaffeesurium, Fürth

Fürth, 29.11.2022: Kaffeesurium (Rösterei&Café) in der Blumenstraße erhält die Abfallvermeidungs-Urkunde und Aufkleber. Sie haben sich seit ihrer Eröffnung für Mehrwegbechern entschieden und jetzt auch für "Bowls". Wer Kaffee aus der Rösterei in eigener Verpackung kauft, bekommt eine Preisreduzierung.

 
Fürth, 24.11.2022: Das Kino Babylon, das Café und das Milchhäusla werden ausgezeichnet für den langjährigen Einsatz von Mehrwegbechern und "Bowls". Waltraud Galaske und Oswald Schuh überreichen Urkunde und Aufkleber.
Es werden keine Einwegbecher zum Mitnehmen angeboten und das rechnet sich sogar.

Hier unsere Pressemitteilung dazu.


Bilder: Müll und Umwelt (c) 2022


zur Europäischen Woche der Abfallvermeidung 2021

28.11.2021 Waltraud Galaske für Müll und Umwelt e.V. Fürth
 
Ehrung: Unverpacktladen Kleegrün und Cafe Samocca

Urkunde
Foto: Müll und Umwelt (c) 2021
Unser Label vergeben wir an vorbildliche Fürther Läden, Geschäfte.und Cafes.


30.1.2021 Waltraud Galaske für Müll und Umwelt e.V. Fürth

Französischer Dialog zum Abfallaufkommen

Frankreich hat mit                                        Deutschland hat mit
536 kg pro Kopf und Jahr                            606 kg pro Kopf und Jahr mehr Abfall
weniger Abfall und 45 % Verwertung.         aber mit 67 % mehr Verwertung.
Entsorgt wird: 20 % auf Deponien               Entsorgung ist kaum mehr auf Deponien,
und 34 % in Verbrennungsanlagen             sondern 31 % in Verbrennungsanlagen
 
Bild aus der französischen Präsentation Seite 13

Unsere Präsentation aus Deutschland siehe: Abfalltrennung in Deutschland
 

Weltweites Abfallproblem

Beispiel Ecuador

      Info unter http://film.gianniseufert.de/

Zurzeit absolvieren Thomas Dollmaier, Malte Brammerloh, Gregor Sauer und Gianni Seufert, sowie etwa 20 weitere Freiwillige, den Zivildienst innerhalb des weltwärts-Programmes des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Ecuador.

Unter Leitung des Filmstudenten Gianni soll ein Dokumentationsfilm produziert werden, welcher die Müllproblematik von Entstehung über Verarbeitung bis hin zur Verwertung thematisieren soll – eines der größten und gravierendsten Umweltprobleme Ecuadors.

Das Projekt braucht noch finanzielle Unterstützung:
Name:                   Thomas Dollmaier
Bank:                     Raiffeisenbank Sonnenwald e.G.
Konto-Nr.:              200 815 560
BLZ:                      741 650 13
Betreff:                  Dokumentationsfilm


Neue Rahmenbedingungen für Abfall in Europa.

Die Abfallrahmenrichtlinie als PDF

Am 19.11.2008 wurde die Abfallrahmenrichlinie unter der Bezeichnung "RICHTLINIE 2008/98/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES über Abfälle und zur Aufhebung bestimmter Richtlinien" im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht.


Die europäische Abfallgesetzgebung verschlechtert die Rahmenbedingungen für die Abfallbehandlung in Europa.

Am 17.6.2008 hat das Europäische Parlament in zweiter Lesung die Abfallrahmenrichlinie beschlossen. Befürworter verkünden, dass künftig noch intensiver gesammelt, getrennt und recycelt wird.

KritikerInnen, wie die Grüne Europaabgeordnete Hiltrud Breyer, sprechen von einer vertanen Chance in der Umwelt- und Klimapolitik. Die Einigung ohne ambitionierte Ziele für Müllreduktion und ohne rechtlich verbindliche Quoten für Recycling bezeichnet sie als "leere Hülle". Die vorgesehenen Maßnahmen seien völlig unzureichend um bestehende Abfallberge abzubauen und den weiteren Anstieg der Abfallmengen zu verhindern.

Auch DAS BESSERE MÜLLKONZEPT Bayern kritisiert die Rahmenrichtlinie aufs schärfste, denn Müllverbrennung darf unter keinen Bedingungen als energetische Verwertung anerkannt werden.

Siehe auch: Homepage von Friends of the Earth: http://www.foe.co.uk/resource/press_releases/eu_waste_policy_not_fit_fo_18062008.html


Vor einem Jahr unterstützte das Europäische Parlament die Forderungen, neue Recycling- und Abfallvermeidungsziele zu setzen. Die Umweltminister der einzelnen europäischen Staaten waren gefragt, diese Forderungen in den derzeit laufenden Verhandlungen zu unterstützen.
Mehr siehe: Homepage von Friends of the Earth: http://www.foe.co.uk/campaigns/waste/press_for_change/love_recycling/index_de.html

Auf die Schreiben an den deutschen Umweltminister Sigmar Gabriel gab es keine Antwort.


Sehr geehrter Herr Gabriel,

ich schließe mich dem Appell von "friends of the earth" an und bitte Sie dringend, Ihren Einfluss im Rat der Europäischen Union dafür geltend zu machen, dass Abfallvermeidung und Wiederverwertung in Europa einen höheren Stellenwert bekommen.

Recycling und Abfallvermeidung tragen zur Vermeidung von klimaschädlichen CO2-Emissionen bei. Das heißt, eine umweltschonende Abfall- und Ressourcenpolitik schont auch das Klima.

Deshalb bitte ich Sie, Recycling und Müllvermeidung europaweit vorwärts zu bringen, indem Sie

1) Massnahmen zur Förderung von Recycling auf europäischer Ebene unterstützen, so dass jeder Mitgliedsstaat bis 2020 mindestens 50% seiner Siedlungsabfälle und 70% seiner Industrie- und Bauabfälle wiederverwertet.

2) Priorität auf Müllvermeidung setzen. Unterstützen Sie den Vorschlag des Europäischen Parlamentes zur Stabilisierung des Abfallaufkommens in den Mitgliedsstaaten, so dass die Abfallmengen im Jahr 2012 die Abfallmengen vom Jahr 2008 zumindest nicht überschreiten.

3) keinesfalls Müllverbrennungsanlagen als “effiziente” Technik aufnehmen. Dieser Vorschlag der Kommission darf nicht vom Europäischen Parlament übernommen werden, denn bei der Verbrennung von Abfällen, die aus fossilem Rohstoff Erdöl hergestellt sind, entstehen CO2-Emissionen. Müllverbrennung ist deshalb keine Lösung, den Klimawandel zu stoppen, sondern ein Klimaproblem.

Die EU-Wirtschaft kann auf diese Weise einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten und anderen Ländern der Welt als Beispiel dienen kann.

Zudem ist in Deutschland festzustellen, dass neue Arbeitsplätze durch die Abfallwirtschaft entstehen.

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich über alle weiteren Schritte informieren könnten.

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