Elektro-Altgeräte

Das ElektroG

20.10.2015 zuletzt geändert 27.5.2017 mit Verordnung vom 9.8.2022
aktualisiert von Waltraud Galaske 30.7.2024
 
Nach Angaben des BMUV sind die letzten 10 Jahre durchschnittlich 880.000 Tonnen Elektroschrott gesammelt worden. Das ist mit unter 40% viel weniger als die Vorgabe der EU von 65%. Viele Geräte liegen noch in den Schubladen oder in den Kellern. Leider landen auch viele Einwegprodukte und Kleingeräte in den Müllverbrennungsanlagen. Nur durch eine gezielte Abgabe bei den Wertstoffhöfen und im Handel können Rohstoffe aus den Geräten gewonnen werden. 

Weiteres unter: https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Abfallwirtschaft/ziele_inhalte_elektrog_bf.pdf
 
Es gibt einen Referntenentwurf vom 4.4.2024, um Verbesserungen einzubringen (Einwegzigarretten, Problemen mit Lithium-Akkus, schlechte Sammelquote) https://www.bmuv.de/gesetz/referentenentwurf-eines-dritten-gesetzes-zur-aenderung-des-elektro-und-elektronikgeraetegesetzes
 
Aufbauend auf dem bestehenden Elektro-Altgeräte Gesetz mit dem bestehenden Elektro-Altgeräte-Register (ear) wurden europäische Richtlinien (WEEE) eingearbeitet.
Sowohl der Anwendungsbereich, die Einbindung des Handels, als auch die Sammelziele werden ausgeweitet.
Die Wiederverwendung und die Rückgewinnung ressourcenrelevanter Metalle sollen gesteigert werden. Auch illegale Exporte kommen genauer unter die Lupe. 

Problematisch könnte werden, dass öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger über die Wertstoffhöfe eine Flut von neuen Aufgaben und die wachsenden Sammelmengen bewältigen müssen.
Waltraud Galaske

   Um die Verbraucherinnen und  
   Verbraucher für ihre Pflichten und
   Möglichkeiten zu informieren und
   sensibilisieren, wird derzeit eine
   Kampagne mit dem Titel "Plan E"
   durchgeführt. Hier können sich
   Verbraucherinnen und Verbraucher
   informieren.
   https://www.e-schrott-entsorgen.org


Rücknahme für Leuchtstofflampen erweitert

Seit 1.1.2010 gibt es ein erweitertes Rücknahmesystem für Energiesparlampen und Leuchtstoff- und LED-Lampen. Jetzt besteht nicht nur die Möglichkeit einer Rückgabe über die kommunalen Wertstoffhöfe, sondern auch über Fachmärkte und Entsorgungsfirmen. Dort sind auch die Sammelstellen vor Ort abfragbar.

Link: http://www.lightcycle.de


Althandys sind wichtige Rohstoffquellen

HandyIn den Shops der Deutschen Telekom können Sie auch Ihr altes Handy abgeben. Die Vermittlung an Recycling-Unternehmen, in denen Handys fachgerecht zerlegt werden übernimmt für Sie die Telekom.
Es besteht auch die Möglichkeit einer Sammelaktion, z.B. durch Schulklassen. Diese erhalten 50% des Erlöses.

Nähere Informationen  http://www.handysfuerdieumwelt.de/


Batteriegesetz und Batterieverwertung

Am 30.6.09 wurde das erste Batteriegesetz für Deutschland verkündet. Ab 1.12.09 sind alle Hersteller und Importeure verpflichtet, sich beim Umweltbundesamt zu registrieren. Es gibt erstmals verbindliche Quoten zum Batterierecycling.

Von der Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien wird in einer Broschüre "Welt der Batterien" die unterschiedlichen Batterien und Akkus beschrieben. Auch das Sammelsystem und die Entsorgung wird dargestellt.

Näheres siehe www.grs-batterien.de


ENERGIESPARLAMPEN

(20.01.2008) Hans Schütz, BMK Bayern, gekürzt

Eine Scheinlösung auf Kosten der Umwelt!

Derzeit werden die Segnungen der sogenannten Energiesparlampen propagiert und als wichtiger Beitrag zur C0²-Reduzierung dargestellt. Tatsache aber ist, dass die Energiesparlampe bei näherer Betrachtung nicht nur Vorteile, sondern auch gravierende Nachteile für Mensch und Umwelt mit sich bringt:
 
Die Vorteile,
nämlich der niedrigere Stromverbrauch, die längere Lebensdauer und weniger Wärmeverluste sind zunächst unbestritten.
 
Die Nachteile aber, müssen auch dargestellt werden:
Der Einsatz von Energiesparlampen führt nämlich zu starken elektromagnetischen Feldern mit ausgeprägten Oberwellen, bringt bedenkliche Flimmerfrequenzen mit sich, erzeugt ein schlechtes, naturfremdes Licht, ist für den Endverbraucher teurer als längst vorhandene alternative Lösungen (z. B.: LED-Beleuchtungen) und nicht zuletzt, diese Lampen haben eine denkbar schlechte Ökobilanz (siehe weiter unten).
Die gesundheitlichen Auswirkungen von Energiesparlampen ist hier nicht das Thema. Aber kritische Fachleute, kommen zu dem Schluss, dass Energiesparlampen keinesfalls da eingesetzt werden sollen, wo man sich längere Zeit in kurzem Abstand zu dieser Lichtquelle aufhält.
 
Weitere Infos und Literatur unter: Wohnung und Gesundheit, Institut für Baubiologie und Ökologie, Neubeuern. Wolgang Maes, Baubiologe, IBN, Neuss
www.buergerwelle-schweiz.org

Schadstoffproblem und Ökobilanz:

Die als „umweltfreundlich“ gepriesenen Energiesparlampen benötigen für ihre Herstellung ca. zehnmal so viel Energie wie herkömmliche Glühlampen.
Eine Glühlampe besteht aus Glas, Draht, Glühfaden, Halterung und Blechgewinde.
Die Energiesparlampe hat einen deutlich höheren Materialbedarf und besteht aus Vorschaltgerät, Platine, Entladungsrohr, Kondensator, Generator, Zünder, Elektrode, Thermosicherung, Steckverbindung, Klebstoffen, chemischen Leuchtstoffen und chemischen Beschichtungen, Lötzinn, einem Kunststoffgehäuse und einem besonders problematischen Quecksilberanteil.
Jede Sparlampe enthält das giftige Quecksilber, im Durchschnitt liegt dieser Anteil bei ca. 5 Milligramm. Quecksilber gehört bekanntermaßen zu den giftigsten und umweltbelastendsten Schwermetallen, wirkt als Nervengift und macht uns bei der Müllentsorgung aus gesundheitlicher Sicht heute schon mit die größten Probleme.
Gerade wegen des Quecksilberanteils gehören entsprechende Lampen eigentlich auf den Sondermüll, landen in der Praxis aber zu einem erheblichen Anteil über den Hausmüll auf Deponien bzw. in Müllverbrennungsanlagen.
Wenn bei 20 Millionen Haushalten pro Jahr auch nur eine Energiesparlampe entsorgt werden muss, sind das nach Berechnungen des Baubiologen Wolfgang Maes bereits 100 Kilogramm Quecksilber. Zusätzlich gibt es noch die vielen alten Leuchtstoffröhren, so dass man bereits jetzt mit einem Quecksilberanteil von mehreren hundert Kilogramm pro Jahr rechnen muss, der aufgrund der Flüchtigkeit dieses Stoffes größtenteils an die Umwelt abgegeben wird.
So hat die Energiesparlampe beim Energieverbrauch einen kleinen Vorteil, der allerdings durch die gesundheitlichen und ökologischen Auswirkungen bei weitem aufgehoben wird.
Einen Vorteil hat sie allerdings auch noch, das allerdings nur für die Hersteller. Man kann mit diesen Lampen derzeit kräftig Geld verdienen.

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https://www.nordbayern.de/region/fuerth/schrottplatz-noch-keine-endstation-1.983395?searched=true

19.4.2008, Fürther Nachrichten, Wolfgang Mayer, gekürzt

Schrottplatz noch keine Endstation

Um eine entsprechende EU-Richtlinie umzusetzen, verabschiedete die Bundesregierung das Elektro- und Elektronikgeräte-Gesetz. Es ist seit zwei Jahren in Kraft. Die Rücknahme und fachgerechte Verwertung obliegt dabei der Industrie, die den Ball dafür an qualifizierte Verwertungsbetriebe weitergibt. Die Firma Adamec Recycling GmbH gehört in der Metropolregion Nürnberg mit dazu.

Zwei Millionen Tonnen

Jährlich sind es in Deutschland rund zwei Millionen Tonnen Waschmaschinen, Kühlschränke, Fernseher, Computer oder Handys, die entsorgt werden müssen. Der Kunststoffanteil darin liegt bei schätzungsweise 400 000 Tonnen.
Die neue - bundesweit einmalige - Anlage der Firma Adamec ist auf eine Verarbeitungskapazität von jährlich mehr als 35 000 Tonnen Elektroaltgeräte ausgelegt. Dahinter stecken rund zehn Jahre eigener Entwicklungsarbeit, berichtet der Geschäftsführer Thomas Adamec. In mehreren Schritten erfolgt die Zerkleinerung der Altgeräte bis auf Größen von weniger als einem Millimeter. Nach jedem Zerkleinerungsprozess folgt ein Trennvorgang, der die unterschiedlichen Materialien sortenrein abliefert. Durch die neue Anlage können rund fünf Prozent mehr Kunststoffe für die Wiederverarbeitung gewonnen werden als bei der bisherigen Zerlegung per Hand.
Am Ende bleibt nur noch ein Staubgemisch, das derzeit noch der thermischen Verwertung zugeführt wird. Um neue Verwertungsmöglichkeiten zu finden, arbeitet Adamec mit dem Fraunhofer Institut zusammen. Am Ende soll eine Recyclingquote von annähernd 100 Prozent erreicht sein.

Mit oder ohne Flammschutz

Technisch die schwierigste Aufgabe ist es, Kunststoffe mit Flammschutz von solchen ohne zu trennen. Die Ersteren sind in Elektro- und Elektronikgeräten wichtig, aber eben giftig. Insbesondere bei Geräten aus Fernost «weiß niemand, welches Material verwendet wurde», sagt Adamec.

 

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