Müllverbrennung Ettringen

ERFOLG DES WIDERSTANDS

(10.10.2011) UPM verzichtet auf die Kraftwerksgenehmigung für das Papierwerk Lang in  Ettringen. Damit ist die dort geplante Ersatzbrennstoff-Müllanlage vom Tisch.


Nachdem die Genehmigung für die EBS-Müllverbrennung erfolgt ist, wird der Klageweg beschritten.

Die Genehmigung wurde ausgesprochen

  • gegen alle Warnungen vieler Mediziner vor den Gesundheitsrisikener Anlage für die Bevölkerung
  • gegen den geballten Sachverstand namhafter Experten weltweit über die klimaschädigende Wirkung und die Ressourcenvernichtung derartiger Anlagen
  • gegen die schriftlichen Einwendungen von mehr als 10.000 besorgten Bürgern in den Landkreisen Augsburg, Unterallgäu, Ostallgäu und Landsberg am Lech.

Am 13. Nov. 2010 protestierten etwa 500 engagierte Bürger aus den umliegenden Gemeinden, insbesondere viele junge Familien waren mit ihren Sprösslingen erschienen, um ihrem Unmut gegen den Beschluß des Landratsamt Unterallgäu Luft zu machen. 
Auf zahlreichen Plakten und Transparenten machten die Demonstranten klar, was sie von der Entscheidung des Landratsamtes hielten.
Die Kundgebungsredner kritisierten nicht nur die Genehmigungserteilung, sie setzten sich auch mit dem eindeutig bürgerfeindlichen Inhalt des Beschlusses auseinander. 

Mit einem stürmischen und anhaltenden Beifall für die Mitstreiter, welche sich für den Klageweg entschlossen haben.

Weitere infos siehe: http://www.gesundes-wertachtal.de


(10.11.2009) Augsburger-Allgemeine

Finanzkrise in Ettringen

Lang Papier verschiebt Kraftwerksbau

Die Kraftwerksgegner atmen auf - zumindest vorerst: Das geplante Heizkraftwerk der Firma Lang in Ettringen wird wohl nicht so bald gebaut. Das Unternehmen teilte am gestrigen Nachmittag in einer Pressemitteilung mit, dass es zu einer „vorübergehenden Verschiebung des Projektstarts“ komme. An der Planung wolle man aber festhalten. Grund für diese Entscheidung sei die Finanzkrise. Lang-Geschäftsführer Dr. Thomas Krauthauf erklärte gegenüber unserer Zeitung: „Das Projekt lässt sich derzeit aufgrund der Lage in der Bankenlandschaft und Papierindustrie nicht rechtzeitig fertigstellen.“ Außerdem habe sich das Genehmigungsverfahren länger hingezogen als erwartet, so das Unternehmen.

Ersatz für alten Kessel
Damit wird für Lang die Zeit knapp. Denn das Unternehmen muss bis Ende 2012 den alten Schwerölkessel ersetzen. Der Gesetzgeber will es so. Ersatz sollte das neue Heizkraftwerk sein - mit Gasturbine, Reststoffkessel und Dampftur-bine. Auf Protest war vor allem der Reststoffkessel gestoßen, in dem Abfälle verbrannt wer-den sollen. Die Bürgerinitiative „Gesundes Wertachtal“ befürchtet eine Gefährdung von Umwelt und Gesundheit - und kämpft dagegen an. Das Genehmigungsverfahren zog sich damit in die Länge. Zum Leidwesen von Lang. Denn damit das Heizkraftwerk pünktlich mit der Abschaltung des alten Kessels ans Netz gehen könnte, hätte das Unternehmen nach eigener Auskunft Anfang 2010 mit dem Bau beginnen müssen. Lang erschien der Zeitplan zuletzt „unrealistisch“.

Nicht vom Tisch
Daher der Schwenk: Nach Abschaltung der Schwerölkessel soll zunächst eine kostengünsti-gere „Überbrückungslösung auf Gasbasis“ die Dampfversorgung im Ettringer Werk sicherstellen. An den grundsätzlichen Kraftwerksplänen ändert diese Entscheidung aber nichts, so Lang. Das Genehmigungsverfahren für die Anlage läuft weiter. 
Deswegen nahmen die Gegner die Nachricht von der Terminverschiebung verhalten auf. „Die Sache ist nicht vom Tisch“, sagt der Interims-Vorsitzende der Bürgerinitiative, Karlheinz Hiesinger. Die Mitglieder wollen weiter gegen die Genehmigung der Anlage kämpfen - auch, wenn sich der Bau verschiebt. Ein bisschen freuen durften sich die Verantwortlichen trotzdem. Hiesinger wertete die Verschiebung als Erfolg. „Wenn es den konsequenten Widerstand nicht gegeben hätte, wäre das Heizkraftwerk sicher schon im Bau.“

http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Lokales/ Schwabmuenchen/Lokalnews/Artikel,-Lang-Papier-verschiebt-Kraftwerksbau-_arid,1981564_regid,2_puid,2_pageid,4505.html

 



(16.7.2009) BI Gesundes Wertachtal

Gegen Müllgiganten in Ettringen

Schwabmünchen: In der Pressemitteilung der Bürgerinitiative "Gesundes Wertachtal war u.a. zu lesen: „Für uns gilt auch nach der Erörterung: Es ist ein ökologischer Irrsinn, 90.000 Tonnen Müll, 40.000 Tonnen kommunale Klärschlämme und 36.000 Tonnen konzerneigene Abfälle über weite Strecken nach Ettringen zu transportieren mit dem einzigen Ziel, sie hier gewinnbringend zu verbrennen – und dabei, ebenfalls aus Gründen der Profitmaximierung, auf eine vernünftige Rauchgasreinigung zu verzichten. Dabei könnte mit einer dem technischen Stand entsprechenden Rauchgasreinigung ein Großteil der stark gesundheitsgefährdenden Emissionen technisch vermieden werden. Unverantwortlich ist zudem, dass nach der Verbrennung von 408.000 Tonnen Abfällen rund 116.000 Tonnen problematische Reststoffe zurückbleiben, die zum großen Teil so hochgiftig sind, dass sie wieder über weite Entfernungen zur endgültigen Deponierung untertage gefahren werden müssen. Im Laufe der Erörterung wurde zudem immer deutlicher, dass das Entsorgungsunternehmen B+T Betreiberin des Müllkraftwerks sein wird und es hier nicht um die Zukunft der Papierfabrik und deren Arbeitsplätze geht, sondern um den Einstieg in ein neues Geschäftsfeld. Die Region zahlt für das ungezügelte Gewinnstreben der Firma Lang einen hohen Preis – in Form von Gesundheits- und Umweltrisiken, sinkenden Immobilienpreisen und der Gefährdung von Arbeitsplätzen in Landwirtschaft, Tourismus und Dienstleistungs“, resümierte Dr. Joachim Herbold.

Weitere infos siehe: http://www.gesundes-wertachtal.de
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(19.7.2009) Augsburger-Allgemeine,Mindelheimer Zeitung 

Der Widerstand der Initiative gegen (Müll-) Heizkraftwerk ist ungebrochen

Anmerkung der BMK Redaktion: vor Kraftwerk stets (Müll-) ergänzt.

Ettringen/Schwabmünchen (SZ) - Die Bürgerin-itiative (BI) „Gesundes Wertachtal“ ist enttäuscht: Auch nach Abschluss der Erörterung, bei der die Einwendungen gegen das geplante (Müll-) Heizkraftwerk in Ettringen diskutiert wurden, zeichnet sich keine Lösung ab. Der Antragsteller, die Firma Lang, sei nach wie vor uneinsichtig und nicht zu Kompromissen bereit, schreibt die Bürgerinitiative in einer Pressemitteilung. Die (Müll-) Kraftwerksgegner kündigen eine Klage an, sollten die Behörden das (Müll-) Heizkraftwerk genehmigen.

Die Firma Lang habe sich bei der Erörterung „wenig einsichtig gegenüber den berechtigten Interessen der Bevölkerung“ gezeigt, findet die Bürgerinitiative. Selbst eine Festschreibung der Fahrtrouten in den Verträgen mit den Spediteuren hat das Unternehmen abgelehnt. Die Bürgerinitiative befürchtet, dass viele Lieferanten nun Richtung München die Strecke Hiltenfingen, Schwabmünchen-Süd, B 17 nutzen und der Ver-kehr weiter zunimmt.

Biomonitoring soll Schadstoffe nachweisen

Außerdem prangern die (Müll-) Kraftwerksgegner an, dass die Papierfabrik sich gegen ein gefordertes Biomonitoring stellt. Damit könnte nach Meinung der BI die Schadstoffbelastung durch das (Müll-) Heizkraftwerk besser nachgewiesen werden als durch andere Maßnahmen.

Trotz dieser Rückschläge - die Bürgerinitiative betont, bei der Erörterung der Einwendungen auch „einiges erreicht“ zu haben und die Genehmigungsbehörde, das Landratsamt Unterallgäu, sowie Fachbehörden „für zahlreiche Schwachpunkte der geplanten Anlage und auch Missstände im Unternehmen sensibilisiert“ zu haben. Als Beispiele nennen sie unter anderem die Eingangskontrolle der (Müll-) Brennstoffe, Überschreitungen bei Geruchs- und Lärmimmissionen, den Abtransport der Aschen sowie den Brandschutz im (Müll-) Kraftwerksbunker.

Stolz sei man darauf, so der Vereinssprecher Dr. Joachim Herbold, eine verschleierte Kapazitätsausweitung aufgedeckt und verhindert zu haben. Weiterhin dringend erforderlich ist aus Sicht des Vereins ein detaillierter Evakuierungs- und Katastrophenschutzplan.

Mit einer Entscheidung der Behörden über den (Müll-) Kraftwerksbau rechnet die Bürgerinitiative Ende des Jahres. Verwundert zeigte man sich über die Aussage des Lang-Werkleiters, Dr. Thomas Krauthauf. Er hatte erklärt, dass er eine Entscheidung schon bis Oktober erwarte (wir berichteten).
Eines ist für die Bürgerinitiative schon jetzt klar: Im Falle einer Genehmigung geht ihr Kampf weiter. Der Widerstand soll dann verstärkt werden. „Genehmigt ist noch nicht gebaut“, schreibt die Initiative. 


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Das berechtigte Bürgerbegehren der Bürgerinitiative in Ettringen unterstützen wir von Landesverband DAS BESSERE MÜLLKONZEPT.


Die von der Papierfirma Lang beantragte Lösung mit fragwürdigen Ersatzbrennstoffen ist umweltschädlich und gefährlich für die Nachbarschaft. Durch das Bürgerbegehren besteht die Möglichkeit über umweltfreundlichere Lösungen nachzudenken. Die von der Papierfirma beantragte Lösung mit fragwürdigen Ersatzbrennstoffen ist umweltschädlich und gefährlich für die Nachbarschaft.
Wenn sich engagierte Bürger/innen einmischen und ihre demokratischen Möglichkeiten ergreifen,  ist das sehr zu begrüßen; denn nicht nur die Sichtweise von etablierten Politikern oder Parteien kommen in die Diskussion, sondern auch andere Sichtweisen, die vielleicht sogar mehrheitsfähig sind.  Bürgerbegehren sind dabei eine gesetzliche Möglichkeit gegensätzliche Meinungen direkt durch die Bürger/innen abstimmen zu lassen.

Waltraud Galaske, Vorstandsmitglied

Weitere infos siehe: http://www.gesundes-wertachtal.de



Der Dachverband DAS BESSERE MÜLLKONZEPT wünscht der örtlichen Bürgerinitiative "Gesundes Wertachtal" bei ihrem Kampf gegen die erste Teilgenehmigung der geplante Verbrennungsanlage der Fa. Lang viel Erfolg. Er ruft dazu auf, Einwendungen bis zum 19.3.2009 einzulegen und das Bürgerbegehren in Ettringen zu unterstützen.


weiter Pressemitteilung vom 15.3.2009


Informationsveranstaltung; Ersatzbrennstoffwerk bei Ettringen - Rennaissance der Müllverbrennung?

Am 13. März 2009 um 19.30 Uhr in Gasthaus Rauch in Ettringen
informierte der Bund Naturschutz in Bayern e.V. in Kooperation mit der Bürgerinitiative „Gesundes Wertachtal“ zum geplanten Ersatzbrennstoffkraftwerk der Firma Gebr. Lang GmbH Papierfabrik.

Dr. Hermann Fischer von der Bürgerinitiative Gesundes Wertachtal begrüßte die zahlreichen Teilnehmer/innen. Er wies darauf hin, dass nur wer Einspruch erhebt, später auch evtl. Schäden (Wertverlust von Immobilien, Gesundheitsbeeinträchtigungen usw.) geltend machen kann!
Thomas Frey, Regionalreferent des Bundes Naturschutz rief ebenfalls dazu auf Einsprüche einzureichen.

Gernot Hartwig, Leiter des Landesarbeitskreises Abfall im BN, sprach ebenfalls ein Grußwort: „Wenn klammheimlich die zweitgrößte Müllverbrennungsanlage Bayerns unter dem Tarnwort „ökologische Bemühungen“ errichtet wird, muss sich der Bund Naturschutz als Anwalt der Natur und der vor Ort betroffenen Menschen dazu fachlich und sachlich äußern!“
Auf seiner Sitzung am 31. 1. 2009 hat sich der Landesarbeitskreis Abfall des Bundes Naturschutz in Augsburg intensiv mit der Problematik „Verbrennung von Ersatzbrennstoffen“ auseinandergesetzt. Es wurde deutlich, dass dieses Verfahren die Wiedereinführung der Müllverbrennung unter einem anderen Namen darstellt. Gleichzeitig wurde deutlich, dass die Gewinnmaximierung der Betreiber die Triebfeder für diese Projekte ist. Ökologische Aspekte, gesundheitliche Auswirkungen für die Bevölkerung und die Belastung zukünftiger Generationen werden kaum betrachtet.

Als Sprecher des Arbeitskreises Abfall des Bundesverbandes "BUND" erläuterte der Chemiker Dr. Hartmut Hoffmann, die zu erwartenden Schwierigkeiten beim Betrieb einer solchen Anlage und die daraus resultierenden Gefahren für die Bevölkerune. Er erläuterte auch von die Energieverschwendung und Rohstoffvernichtung durch die Verbrennung von sogenannten Ersatzbrennstoffen.

Armin Weh stellte das von der Bürgerinitiative „Gesundes Wertachtal“ geplante Bürgerbegehren vor, mit dem die Verbrennung von Ersatzbrennstoffen bei der Firma Lang evtl. noch verhindert werden kann.

Zusammenfassung: Waltraud Galaske


DAS VERFAHREN GEHT WEITER

Bekanntmachung Landratsamt Unterallgäu

Bis einschließlich 19. März 2009 können beim Landratsamt Unterallgäu oder bei den anderen oben genannten Stellen Einwendungen gegen das Vorhaben schriftlich erhoben werden.
Mit Ablauf der Einwendungsfrist sind alle Einwendungen ausgeschlossen, die nicht auf besonderen privatrechtlichen Titeln beruhen. Auf § 11 BImSchG (Präklusionswirkung bei Teilgenehmigung) wird hingewiesen.
Die erhobenen Einwendungen werden dem Antragsteller und den Behörden bekannt gegeben, deren Aufgabenbereich durch sie berührt wird. Auf Verlangen des Einwenders werden dessen Name und Anschrift vorher unkenntlich gemacht, wenn diese zur ordnungsgemäßen Durchführung des Verfahrens nicht erforderlich sind.
Die auf Grund der im Januar und Februar 2008 durchgeführten Öffentlichkeitsbeteiligung form- und fristgerecht bereits eingegangenen ca. 3.500 Einwendungen werden in diesem Verfahren auf Erteilung einer 1. Teilgenehmigung weiterhin berücksichtigt. Sie bedürfen zusammen mit aufgrund der Umplanung oder neu erhobenen gültigen Einwendungen der Erörterung.

Der Erörterungstermin findet am 25. Mai 2009, Beginn 9:30 Uhr, in der Dreifach-Turnhalle des Maristenkollegs Mindelheim, Champagnatplatz 1, 87719 Mindelheim, statt. Falls erforderlich wird die Erörterung an den darauf folgenden Werktagen, ebenfalls ab 9:30 Uhr, fortgeführt. Die Erörterung dauert täglich längstens bis 19:00 Uhr. Gesonderte Einladungen zu dem Erörterungstermin ergehen nicht mehr.
Die Einwendungen werden hierbei auch bei Ausbleiben des Antragstellers oder von Personen, die Einwendungen erhoben haben, erörtert.

Der Erörterungstermin ist öffentlich. Es wird gebeten, einen Personalausweis mitzubringen. Die Vertretung durch einen Bevollmächtigten ist möglich. Dieser hat seine Bevollmächtigung durch schriftliche Vollmacht gegenüber dem Landratsamt Unterallgäu nachzuweisen.

Es wird fortlaufend verhandelt. Soweit Einwendungen thematisch zusammengefasst erörtert werden, wird zu Beginn des Erörterungstermins die Reihenfolge der Erörterung durch den Verhandlungsleiter bekannt gegeben.
Durch die Teilnahme am Erörterungstermin oder durch die Vertreterbestellung entstehende Kosten werden nicht erstattet. Die Zustellung der Entscheidung über die Einwendungen kann durch öffentliche Bekanntmachung ersetzt werden.

Mindelheim, 26.01.2009
Landratsamt Unterallgäu, Back Oberregierungsrätin
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Keine Reduzierung der Ersatzbrennstoffe

von Armin Weh, BI Gesundes Wertachtal (15.5.08)

„Die Firma Lang plant ihr Kraftwerk neu. Insgesamt soll sich so für die Firma eine wirtschaftlichere Lösung ergeben. Von einem kleineren Restmüllkessel mit geringeren Schadstoffemissionen hätten auch die Bewohner der Umgebung etwas – also ein Grund zur Freude? Leider sind die Details der Neuplanung nicht ganz so erfreulich, wie die Reduzierung der Leistung von 80 auf 55 MW erst vermuten ließ. Auf Nachfrage war zu erfahren, dass die Menge der zu verbrennenden Ersatzbrennstoffe bei 90 000 Tonnen pro Jahr und auch die Menge für kom-munalen Klärschlamm unverändert bei 40 000 Tonnen pro Jahr bleibt. Reduziert werden soll nur die Verbrennung der Menge an eigenem Abfall – hier, sollen jetzt weiterhin größere Mengen in der Ziegelindustrie entsorgt werden.
Leider sind es aber gerade die Ersatzbrennstoffe, die gegenüber den Papierschlämmen aus der eigenen Produktion viel höher mit Schadstoffen belastet sind – so war es in der Schadstoffanalyse im alten Genehmigungsantrag nachzulesen. Die Ersatzbrennstoffe dürfen zum Beispiel auch nach der Selbstverpflichtung auf strengere Qualitätsanforderungen noch
1 g/kg Kupfer enthalten. Das bedeutet, dass bis zu 90 000 kg wertvolles Kupfer in dieser Anlage vernichtet und über die Luft großflächig verteilt werden. Bei Chlor sind nach diesen angeblich strengen Qualitätsanforderungen sogar
9 g/kg EBS als Mittelwert erlaubt – ergibt jedes Jahr bis zu 490 000 kg Chlor, die in unserer Heimat verteilt werden.
Es ist deshalb unverständlich, warum mit einer Reduzierung der Leistung des EBS-Kessels nicht auch die Menge an zu verbrennendem EBS und Klärschlamm reduziert werden kann.
Hoffentlich bedeutet die Neuplanung nicht nur eine bessere Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit für die Firma Lang, sondern auch eine echte Reduzierung der Umweltbelastung für uns Anwohner.

Weitere infos siehe: http://www.gesundes-wertachtal.de


DAS BESSERE MÜLLKONZEPT in Bayern e. V.

unterstützt den neu gegründeten Verein "Gesundes Wertachtal"
im Kampf gegen die geplante Müllverbrennung der Fa. Lang in Ettringen

von Waltraud Galaske, BMK Bayern (10.4.98)

DAS BESSERE MÜLLKONZEPT (BMK) lehnt die Verbrennung von Abfall und insbesondere die jetzt an vielen Orten geplanten sogenannten Ersatzbrennstoff-Kraftwerke (EBS Kraftwerke) generell ab. In diesen Kraftwerken soll durch die Verbrennung von aufbereiteten Haus- und Industriemüll, der dann hauptsächlich aus heizwertreichem Kunststoff besteht, kostengünstig Energie für die Industrie erzeugt werden.
Nachdem auch in Ettringen durch die Papierfabrik Lang ein solches EBS Kraftwerk geplant ist, hat DAS BESSERE MÜLLKONZEPT am 5.4.2008 in einer Vorstandssitzung besprochen, wie der dort gerade neu gegründete Verein "Gesundes Wertachtal" bei seinem Kampf zu Verhinderung dieses EBS Kraftwerkes unterstützt werden kann.
Beim Treffen mit der Bürgerinitiative "Gesundes Wertachtal" wurden Details über das geplante Kraftwerk der Firma Lang und Informationen über die generelle Entwicklung der thermischen Abfallentsorgung in Bayern und in Deutschland ausgetauscht. Dabei vertrat der Waltraud Galaske vom Vorstand der Bürgeraktion DAS BESSEREN MÜLLKONZEPT die Auffassung, dass durch den Bau der vielen neu geplanten sogenannten Ersatzbrennstoffkraftwerken, die erreichten Erfolge der letzten 20 Jahren bei der Abfallvermeidung, der getrennten Erfassen von Wertstoffen und deren Recycling zunichte gemacht.

Der Dachverband der bayerischen Bürgerinitiativen ist seit 20 Jahren aktiv und kämpft für ein ökologisches Abfallkonzept in Bayern. Bei der Gründung der Bürgeraktion DAS BESSERE MÜLLKONZEPT vor 20 Jahren lag die Recycling-Quote in Bayern noch unter 30 Prozent, letztes Jahr dagegen schon bei über 70 Prozent. Die Erreichung dieser hohen Recycling-Quote sieht Waltraud Galaske dabei zum Teil auch als Erfolg durch das Volkbegehren DAS BESSERE MÜLLKONZEPT Anfang der 90er Jahre.
All diese Erfolge sieht DAS BESSERE MÜLLKONZEPT durch die Vielzahl der neu geplanten privaten Verbrennungskraftwerke wie in Ettringen gefährdet. Bereits heute werden große Mengen Müll nach Deutschland importiert und die für die neu geplanten Kraftwerke benötigten Mengen an EBS sind in der Region schon jetzt nicht vorhanden. So erwartet der Dachverband auch für die Anlage der Papierfabrik Lang, dass der benötigte Ersatzbrennstoff aus großen Entfernungen nach Ettringen transportiert werden muss. Durch die geschaffenen Überkapazitäten der Verbrennung sieht man dann die Gefahr, dass Müllvermeidung nicht mehr gewünscht und die stoffliche Verwertung der gesammelten Kunststoffabfälle nicht mehr lukrativ ist und statt dessen die Abfälle verstärkt in Verbrennungsanlagen wandern.

Ein anderes Problem sieht Waltraud Galaske von der Bürgeraktion DAS BESSERE MÜLLKONZEPT in der technischen Ausführung der von Privatunternehmen geplanten EBS Kraftwerke: Hier werde von rein wirtschaftlichen Überlegungen getrieben nur die billigsten Varianten der Rauchgasreinigung geplant, die gerade ausreichend sind die aktuell gültigen gesetzlichen Vorschriften einzuhalten.
Der Dachverband DAS BESSERE MÜLLKONZEPT wird die örtlichen Bürgerinitiativen bei ihrem Kampf gegen die geplante Verbrennungsanlage der Fa. Lang unterstützen: Man wird sich z.B. an der Finanzierung eines Rechtsbeistandes für das Anhörungsverfahren beteiligen und Fachleute des Dachverbandes werden eng mit den Bürgerinitiativen zusammenarbeiten. Der anwesende neue Vorstand von "Gesundes Wertachtal",
Dr. Hermann Fischer, begrüßt diese Unterstützung.

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