Europa und die Welt

30.1.2021 Waltraud Galaske für Müll und Umwelt e.V. Fürth

Französischer Dialog zum Abfallaufkommen

Frankreich hat mit                                        Deutschland hat mit
536 kg pro Kopf und Jahr                            606 kg pro Kopf und Jahr mehr Abfall
weniger Abfall und 45 % Verwertung.         aber mit 67 % mehr Verwertung.
Entsorgt wird: 20 % auf Deponien               Entsorgung ist kaum mehr auf Deponien,
und 34 % in Verbrennungsanlagen             sondern 31 % in Verbrennungsanlagen
 
Bild aus der französischen Präsentation Seite 13

Unsere Präsentation aus Deutschland siehe: Abfalltrennung in Deutschland
 

Weltweites Abfallproblem

Beispiel Ecuador

      Info unter http://film.gianniseufert.de/

Zurzeit absolvieren Thomas Dollmaier, Malte Brammerloh, Gregor Sauer und Gianni Seufert, sowie etwa 20 weitere Freiwillige, den Zivildienst innerhalb des weltwärts-Programmes des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Ecuador.

Unter Leitung des Filmstudenten Gianni soll ein Dokumentationsfilm produziert werden, welcher die Müllproblematik von Entstehung über Verarbeitung bis hin zur Verwertung thematisieren soll – eines der größten und gravierendsten Umweltprobleme Ecuadors.

Das Projekt braucht noch finanzielle Unterstützung:
Name:                   Thomas Dollmaier
Bank:                     Raiffeisenbank Sonnenwald e.G.
Konto-Nr.:              200 815 560
BLZ:                      741 650 13
Betreff:                  Dokumentationsfilm


Neue Rahmenbedingungen für Abfall in Europa.

Die Abfallrahmenrichtlinie als PDF

Am 19.11.2008 wurde die Abfallrahmenrichlinie unter der Bezeichnung "RICHTLINIE 2008/98/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES über Abfälle und zur Aufhebung bestimmter Richtlinien" im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht.


Die europäische Abfallgesetzgebung verschlechtert die Rahmenbedingungen für die Abfallbehandlung in Europa.

Am 17.6.2008 hat das Europäische Parlament in zweiter Lesung die Abfallrahmenrichlinie beschlossen. Befürworter verkünden, dass künftig noch intensiver gesammelt, getrennt und recycelt wird.

KritikerInnen, wie die Grüne Europaabgeordnete Hiltrud Breyer, sprechen von einer vertanen Chance in der Umwelt- und Klimapolitik. Die Einigung ohne ambitionierte Ziele für Müllreduktion und ohne rechtlich verbindliche Quoten für Recycling bezeichnet sie als "leere Hülle". Die vorgesehenen Maßnahmen seien völlig unzureichend um bestehende Abfallberge abzubauen und den weiteren Anstieg der Abfallmengen zu verhindern.

Auch DAS BESSERE MÜLLKONZEPT Bayern kritisiert die Rahmenrichtlinie aufs schärfste, denn Müllverbrennung darf unter keinen Bedingungen als energetische Verwertung anerkannt werden.

Siehe auch: Homepage von Friends of the Earth: http://www.foe.co.uk/resource/press_releases/eu_waste_policy_not_fit_fo_18062008.html


Vor einem Jahr unterstützte das Europäische Parlament die Forderungen, neue Recycling- und Abfallvermeidungsziele zu setzen. Die Umweltminister der einzelnen europäischen Staaten waren gefragt, diese Forderungen in den derzeit laufenden Verhandlungen zu unterstützen.
Mehr siehe: Homepage von Friends of the Earth: http://www.foe.co.uk/campaigns/waste/press_for_change/love_recycling/index_de.html

Auf die Schreiben an den deutschen Umweltminister Sigmar Gabriel gab es keine Antwort.


Sehr geehrter Herr Gabriel,

ich schließe mich dem Appell von "friends of the earth" an und bitte Sie dringend, Ihren Einfluss im Rat der Europäischen Union dafür geltend zu machen, dass Abfallvermeidung und Wiederverwertung in Europa einen höheren Stellenwert bekommen.

Recycling und Abfallvermeidung tragen zur Vermeidung von klimaschädlichen CO2-Emissionen bei. Das heißt, eine umweltschonende Abfall- und Ressourcenpolitik schont auch das Klima.

Deshalb bitte ich Sie, Recycling und Müllvermeidung europaweit vorwärts zu bringen, indem Sie

1) Massnahmen zur Förderung von Recycling auf europäischer Ebene unterstützen, so dass jeder Mitgliedsstaat bis 2020 mindestens 50% seiner Siedlungsabfälle und 70% seiner Industrie- und Bauabfälle wiederverwertet.

2) Priorität auf Müllvermeidung setzen. Unterstützen Sie den Vorschlag des Europäischen Parlamentes zur Stabilisierung des Abfallaufkommens in den Mitgliedsstaaten, so dass die Abfallmengen im Jahr 2012 die Abfallmengen vom Jahr 2008 zumindest nicht überschreiten.

3) keinesfalls Müllverbrennungsanlagen als “effiziente” Technik aufnehmen. Dieser Vorschlag der Kommission darf nicht vom Europäischen Parlament übernommen werden, denn bei der Verbrennung von Abfällen, die aus fossilem Rohstoff Erdöl hergestellt sind, entstehen CO2-Emissionen. Müllverbrennung ist deshalb keine Lösung, den Klimawandel zu stoppen, sondern ein Klimaproblem.

Die EU-Wirtschaft kann auf diese Weise einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten und anderen Ländern der Welt als Beispiel dienen kann.

Zudem ist in Deutschland festzustellen, dass neue Arbeitsplätze durch die Abfallwirtschaft entstehen.

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich über alle weiteren Schritte informieren könnten.

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